Bewässerung


Wir sind in der glücklichen Lage für die Kulturen aus dem Rhein als grosses Oberflächengewässer genügend Wasser zur Verfügung zu haben. Zur Bewässerung stehen 4 Elektropumpen mit je 1000lt. bei 10 bar zur Verfügung, eine Dieselpumpe an einem Grundwasserschacht sowie zur Not 2 Pumpen die mit dem Traktor angetrieben werden können. Die elektrischen Pumpen können über das Handy zugeschaltet werden und auch die grossen Regenmaschinen können mit dem Handy überwacht werden. Zu den Feldern wurden Bodenleitungen mit Zapfstellen verlegt.

Die nachfolgend beschriebenen Systeme werden bei uns angewandt. Dazu stehen uns 3 grosse Regenkanonen mit 420 m Schlauch, 8ha Alusprinklerrohre und 2 Tropfbewässerungsanlagen mit rund 5 Hektaren zur Verfügung.

Alurohre Hymet 3 Zoll mit Sprinklern meist 5.5mm
Sind leichte Aluminium Rohre von 6 m Länge die mittels Schnellverschluss gekoppelt werden. Bei jedem dritten Rohr ist ein Regner montiert.Der optimale Arbeitsdruck ist bei sechs Bar.

Bei der Über-Kopf Bewässerung ist die pflanzen-spezifische Dosierung nur bedingt möglich. Die Beregnungsart weist außerdem einen hohen Verdunstungsverlust auf. Der Beregnungszeitpunkt wirkt sich sehr stark auf den Wasserverbrauch aus. Die Verdunstungsverluste sind am geringsten, wenn in der Nacht bzw. am frühen Morgen beregnet wird. Bei uns können wir von abends 19.00 bis morgens um 11.00

Regenkanone mit 420m Schlauch Ø 110mm
Bei dieser Bauart steht die Beregnungsmaschine am Feldrand, es wird nur der auf einem Wägelchen montierte Regner über das Feld gezogen. Der Regnerwagen wird vor Beginn der Bewässerung mit Hilfe eines Traktors über das Feld zum anderen Feldrand gezogen und so zugleich das auf der Haspel befindliche PE-Rohr (Zugschlauch) in der erforderlichen Länge abgewickelt. Die Beregnungsmaschine selbst verbleibt an Ort und Stelle. Mittels einer leistungsstarken Wasserpumpe wird sodann das Beregnungswasser aus dem Rhein gefördert und unter Druck gesetzt. Das Wasser wird mittels Bodenleitung auf der Druckseite der Pumpe angeschlossenen Beregnungsmaschine über eine Turbine geleitet. Die Turbine treibt über ein Getriebe den Haspel an, welche mit dem Zugschlauch den Regnerwagen langsam über das Feld in Richtung Maschine zieht. Hierbei wird das Wasser, nachdem es die Turbine passiert hat, über die Nabe in den Zugschlauch auf den Haspel geleitet. Von dieser aus strömt es durch den Zugschlauch (auch soweit er aufgewickelt ist) zum eigentlichen Regner, in dem es durch die Düse verspritzt wird. Der erzeugte Wasserstrahl wird durch einen Ablenkhebel periodisch gebrochen. Zum einen wird so der recht kompakte Wasserstrahl zur vollständigeren Verteilung über die zu beregnende Fläche zerteilt, zum anderen wird aber auch durch einen Mechanismus vom auf den Ablenkhebel auftreffenden Wasserstrahl die Wurfrichtung um einen gewissen Winkel über ein Kreissegment hin- und her streichend verändert. Ferner trifft das Beregnungswasser nicht als harter Strahl, sondern in großen und kleinen Tropfen auf den Boden bzw. die Pflanzen und kann sich durch die größere Kontaktfläche mit der Luft auch ein wenig erwärmen.

Ab 2019 können wir bei einer Regenmaschine mit einem GPS gesteuerten Regener arbeiten. Dies geschieht während einer Pilotphase und der Regner kann auf Grund der Feldkoordinaten (z. Bsp. ein Dreieck) feldgrenzen genau beregnen und die Beregnungsmenge über die Einzugsgeschwindigkeit selbständig verändern. Davon verspreche im mir eine angenehme Erleichterung in der Ueberwachung der Maschine.

Die Über-Kopf Bewässerung ist durch relativ geringe Investitionskosten, aber hohe Energie- und Wasserverbrauchskosten gekennzeichnet

Regenmaschine mit Kanone wird am meisten eingesetzt weil der Arbeitsaufwand am kleinsten ist und für andere Arbeiten nichts im Wege ist.

Tröpfchenbewässerung
Tröpfchenbewässerung ist das sparsamste aller Bewässerungsverfahren, da hierfür nur geringe Wassermengen aufgebracht werden. Das Wasser wird durch ober- oder unterirdisch verlegte Schlauch- bzw. Rohrleitungen und durch die an den Pflanzen installierten so genannten Tropfer direkt dem Wurzelbereich der Pflanze zugeführt. Es werden kontinuierlich geringe Wassermengen aus den Tropfern, exakt dem Bedarf der Pflanze entsprechend, abgegeben. Durch die zielgerichtete Befeuchtung des engen Bereiches um die Pflanze bzw. des Wurzelraumes kann kein Wasser im übrigen Boden versickern oder verdunsten.

Zusätzlich kann man Dünger und Pflanzenschutzmittel zum Wasser mischen. Die zielgerechte Bewässerung und Düngung kann des Weiteren automatisiert werden. Das wiederum führt zu geringerem Arbeitsbedarf und zur genaueren Kontrolle bei der Bewässerung. Ein großer Vorteil des Verfahrens sind die sehr geringen Energie- und Betriebskosten..

Der Bewässerungswirkungsgrad bei der Tröpfchenbewässerung ist sehr hoch und liegt bei etwa 80 bis 95 % aktiver Effizienz. Somit ist die Tropfbewässerung das Verfahren mit der höchsten Wassernutzungseffizienz und den geringsten schädlichen Nebeneffekten.

Was die Nachteile anbelangt, so wird an die Sauberkeit des verwendeten Wassers hohe Anforderungen gestellt, um Verstopfungen an den kleinen Tropföffnungen zu vermeiden. Dies wird meist durch Filterreinigung möglich. Wegen des geringen Betriebsdrucks der Bewässerungsschläuche muss der Boden in horizontaler Lage sein. Hinzu kommen der Bedarf an geschultem Personal und hohe Anlagekosten, besonders bei Kulturen mit engem Reihenabstand und ein insgesamt hoher Arbeitsaufwand bi s die Schläuche verlegt und wieder eingesammelt sind.

Fazit: Die Bewässerung garantiert ein relativ sicheres Betriebseinkommen im Durchschnitt der Jahre. Auch der Anbau von Gemüse wäre gar nicht möglich, weil das Risiko von Ausfällen zu gross wäre.

Der Arbeitsaufwand ist aber trotz moderner Technik immer noch gross und die Arbeit fällt vorallem meist am Abend und Morgens sehr früh an. Trockenperioden bringen mich oft an den Rand der Belastbarkeit und das Trockenjahr 2003, 2013 und 2018 möchte ich nicht unbedingt wieder erleben.